![DDD_018048 alpe le giornate [2287m] 20190530 piemont wandern](https://www.piemontwandern.de/wp-content/uploads/sites/124/2021/01/DDD_018048-alpe-le-giornate-2287m-20190530-piemont-wandern-1-scaled.jpg)
Alboni - Alpe Le Giornate - Vonzo - Candiela - Sentiero Balcone
Abwechslungsreiche Zweitagestour auf der Sonnenseite des Val Grande di Lanzo, mal in stillen Wäldern, mal durch die weitläufigen Alpgebiete von Chialamberto. Stille und Einsamkeit pur, unterwegs begegnet man kaum einer Menschenseele.
Am Ausgangspunkt blickt man auf die hübsch restaurierten alten Häuser von Alboni (1390 m), eine früher ganzjährig bewohnte Siedlung auf einer weiten und aussichtsreichen Hochebene über dem Val Grande di Lanzo. Nach einem kurzen Anstieg erreicht man die Häuser von Campo della Losa di mezzo (1440 m), wenig später die von Campo della Losa di sopra (1458 m). Beide Gebäudegruppen bilden gemeinsam mit Grand‘Albone, Albone di mezzo mit der Cappella di San Grato und Campo della Losa di sotto (auf der Hochebene) sowie Crest und Castello den Ortsteil Alboni der Gemeinde Groscavallo. Nach einem kurzen Waldstück kommt man zur grossen Lichtung von Benne (im lokalen Dialekt auch Benes genannt, ca. 1470 m), der Weg mündet in eine unbefestigte Alpstrasse, auf der man in einer Viertelstunde nach Mea (1526 m) geht. Mea ist eine ehemalige Alpsiedlung auf einem aussichtsreichen Rücken am Fuss des markanten und weithin sichtbaren Felsgipfels Bec di Mea (1546 m), das Panorama von diesem malerischen Ort ist eindrücklich. Hinter Mea geht es einige Meter bergab, auf einer Holzbrücke überquert man den Rio Unghiasse, etwas unterhalb befinden sich einige herrliche Badegumpen, die zu einer sommerlichen Erfrischung einladen. Jenseits des Baches wandert man nun einen Buchenwald hinauf, am Wegesrand die Ruinen von La Foggi (1541 m, im Gelände und in den einschlägigen Karten fälschlicherweise als Mansonetta bezeichnet), kurz darauf kommen wir zur Lichtung von Biollè (1598 m), kurz darauf kommt man zur Lichtung von Biollè (1598 m), eine aufgegebene Sommersiedlung, mit schöner Aussicht auf die umliegenden Berge. Im weiteren Verlauf überwindet man auf einer interessanten Weganlage über eine Treppe eine felsige Steilstufe. Kurz vor dem verlassenen Ort Frassa verlässt man den bis hierhin deutlichen Weg und steigt zwischen Birken, Lärchen und Nussbaumsträuchern einen steilen Wald hinauf. Wenig später erreicht man offenes und aussichtsreiches Gelände und wandert über Weiden zu wunderschön gelegenen Alp von Crot Inferiore (1769 m) und von dort auf spärlichen Wegspuren weiter nach Crot Superiore (1829 m). Jenseits der Hütten zweigt ein alter Alpweg ab, der auf einem gepflasterten Wegabschnitt zunächst ein kleines Geröllfeld quert. Im weiteren Verlauf verläuft der Weg relativ höhenparallel über Weideland bis zu dem weitläufigen Alpgebiet von La Cialma (1816 m), hier und da verliert sich die undeutliche Pfadspur im hohen Gras. Von La Cialma wandert man auf nun gutem und deutlichem Weg in etwa 20 Minuten zu den Hütten der Alpe San Bernè (1989 m), wo in den Sommermonaten zahlreiche Kühe weiden. Ab hier gibt es keinen richtigen Pfad mehr, über steinige Wiesen und Weiden geht es weiterhin bergwärts, mehr oder weniger weglos, aber ohne nennenswerte Schwierigkeiten. Bei dem hier im Hochsommer oft vorkommenden Nebel sollte man allerdings aufpassen, dass man die Orientierung nicht verliert. Nach einer weiteren Stunde erreicht man die Ruinen der Alpe Le Giornate (2287 m), der höchste Punkt dieser Wanderung. Das Panorama von diesem weltabgeschiedenen Ort ist umfassend und eindrücklich, man überblickt nahezu das gesamte Val Grande di Lanzo, vom Monte Bellavarda im Osten bis zum Alpenhauptkamm im Talschluss.
Der Abstieg verläuft zunächst auf dem Aufstiegsweg. Von der Alpe Le Giornate (2287 m) kehrt man zunächst nach La Cialma (1816 m) zurück, von dort geht es über La Daia (1715 m) hinab zur wunderschön gelegenen Alpe Vassola di sotto (1617 m). In der Nähe der verstreuten Hütten befindet sich eine sehenswerte historische Steinbrücke, die über den Rio Vassola führt. Von dort geht man weiter nach Chiappili (1439 m), eine kleine Alpsiedlung mit vielen hübsch renovierten Häusern. Über eine unbefestigte und für den öffentlichen Verkehr gesperrte Forststrasse erreicht man schliesslich das Bergdorf Vonzo (1232 m). Nach dem Zusammenbruch der Berglandwirtschaft leben hier nur noch eine handvoll Menschen dauerhaft. Vonzo ist dennoch überaus sehenswert, mit einem intakten Ortsbild und vielen gepflegten Gärten. Die meisten der alten Bauernhäuser wurden in den letzten Jahren mit teils grossem Aufwand restauriert und werden an den Wochenenden oder in den Ferien bewohnt, oft von den Nachfahren der früheren Bewohner, die heute in der nahen Tiefebene leben und arbeiten. In den zahllosen verwinkelten Gassen gibt es viel zu entdecken, hier kann man stundenlang herumbummeln. Im urgemütlichen Agriturismo La Bellavarda kann man den Tag ausklingen lassen.
Am Beginn der zweiten Etappe geht es von Vonzo zunächst ein kurzes Stück bergab nach Candiela (1155 m), der beschauliche Ort ist nur noch von wenigen Menschen dauerhaft bewohnt. Von dort wandert man auf einer wunderschönen, teils gepflasterten und von Mauern eingebetteten Mulattiera (dt.: Saumweg oder Maultierweg) nach Pianardi (1167 m). Auch hier trifft man auf viele aufwendig restaurierte Anwesen, in den Wintermonaten ist der abgeschiedene Ort jedoch unbewohnt. Durch schattigen Wald geht es nun kontinuierlich bergauf, es folgt ein längerer steiler Abschnitt, der auf einer eindrücklichen Treppenanlage überwunden wird. Nach dem schweisstreibenden Anstieg kommt man nach Frassa (1601 m), eine ehemalige Sommersiedlung in aussichtsreicher Lage über dem Val Grande di Lanzo. In Frassa lebten früher zahlreiche Familien von der Berglandwirtschaft, heute regiert hier die ewige Stille. Viele der Häuser und Ställe liegen in Ruinen, die von vielen Generationen mühsam angelegten und kultivierten Ackerbauterrassen verwildern und verbuschen, das umliegende Weideland wurde im Laufe der letzten Jahrzehnte bereits vom Wald zurückerobert. Das einzige noch intakte Gebäude ist die exponiert gelegene kleine Kirchenkapelle, sie wurde unmittelbar am Abgrund auf einem Felsen gebaut. Trotz aller Melancholie hat dieser gottverlassene Ort ganz viel Charme, zwischen diesen alten Mauern wurden einst Geschichten aus dem Leben geschrieben. Von Frassa geht es auf dem sogenannten Sentiero Balcone über Biollè und Mea in 1,5 Stunden zurück nach Alboni, der letzte Abschnitt ist identisch mit dem Weg des Vortags.
- 2 Tage
- max. 4 Personen
- Mitte Mai bis Oktober
- T2
T3 auf dem Abschnitt zwischen der Alpe San Bernè und der Alpe Le Giornate - Übernachtung:
Agriturismo La Bellavarda in Vonzo (Frazione di Chialamberto) - Höhenunterschiede und Gehzeiten:
Etappe 1: ca. 950 m im Aufstieg, ca. 1100 m im Abstieg, 6,5 Std.
Etappe 2: ca. 550 m im Aufstieg, 300 m im Abstieg, 5 Std. - Ausgangs- und Endpunkt:
Alboni (1390 m, Frazione di Groscavallo), Zufahrt von Pialpetta über eine schmale und kurvenreiche Bergstrasse
Alboni - Mea - I Crot - La Cialma - Alpe Le Giornate - Alpe Vassola - Vonzo - Candiela - Pianardi - Frassa - Alboni (27./29./30.05.2019 + 04.09.2017)
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