
Laghi di Trione (2161m)
Zu schönen Zielen führen manchmal weite Wege, so auch zu den wunderschön gelegenen Laghi di Trione am Fuss der Cima Leitosa.
Von Migliere (1054 m), ein Ortsteil von Groscavallo, geht es zuerst einige Meter bergab, kurz darauf überquert man auf einer Holzbrücke den Fiume Stura di Val Grande. In den ersten beiden Stunden wandert man durch die schattigen Buchenwälder entlang der Nordflanke des Val Grande di Lanzo, weiter oben dominieren die Lärchen. Der Weg knickt nach Süden ab und führt hinauf zur heute aufgegebenen Alpe Trione (1649 m). Jenseits der Alp schlängelt sich der nun steile Alpweg zwischen verstreuten Lärchen das Hochtal hinauf. Nach einer Weile wird das Gelände sanfter, ohne nennenswerte Höhenunterschiede wandert man weiter bis zur Gias di Mezzo (1968 m). Der Name Gias ist in einigen piemontesischen Alpentälern eine häufig verwendete Bezeichnung für eine Alp oder Alm. Ein stimmungsvoller Ort, die Uhren stehen hier still. Wer weiss, wie lange hier schon keine Tiere mehr hinaufgetrieben werden, die einst als Weideland genutzten Flächen in Umgebung der Alp sind heute weitgehend von Alpenrosen, Wacholdersträuchern, Erlengebüsch und Ebereschen überwuchert. Zwischen den archaisch anmutenden, teils verfallenen Alpgebäuden wuchern meterhoch Brennnesseln und Ampfer.
In der subalpinen Höhenstufe ist ganz besonders der Alpen-Ampfer eine dominierende Pflanzengattung der sogenannten Lägerflur, die nur auf stark nitrathaltigen Böden wächst. Diese entstehen auf meist kleinräumigen und lokal begrenzten Flächen durch Überdüngung von Weidetieren wie Kühe und Rinder, die sich meist über einen sehr langen Zeitraum regelmässig am selben Ort aufgehalten haben. Lägerfluren findet man daher recht häufig in der Umgebung von Alpgebäuden, auch noch Jahrzehnte nach der Nutzungsaufgabe. Weitere typische Pflanzenarten einer Lägerflur sind Brennnesseln, Alpen-Greiskraut, Alpendost und blauer Eisenhut.
Nach einem weiteren Anstieg erreicht man eine riesige sanft gewellte Alphochfläche, mittendrin die steinernen Hütten der Gias dei Laghi (2142 m). Ein paar wenige Alpgebäude sind noch intakt, andere wiederum liegen in Ruinen. Auf den umliegenden Weiden grasen in den Sommermonaten einige Rinder, ansonsten begegnet man hier oben keiner Menschenseele. Nur wenige Schritte entfernt befindet sich der mittlere drei Laghi di Trione (2161 m). Von dem malerisch gelegenen Bergsee geniesst man ein phantastisches Panorama auf die Berge des Val Grande di Lanzo, im Norden zeigt sich der Gran Paradiso-Massiv (4061 m). Die beiden anderen Seen verstecken sich ein wenig abseits des markierten Weges.
Die unschwierige Wanderung verläuft auf einem Teilstück einer Etappe des Weitwanderwegs GTA (Grande Traversata delle Alpi). Für ein noch umfassenderes Panorama lohnt es sich, weiter bis zum nahen Colle di Trione (2498 m) aufzusteigen (ca. 2 Std. zusätzlich).
Bei dieser Tour sollte man möglichst früh aufzubrechen, am besten bereits bei Sonnenaufgang. Vor allem in den Sommermonaten bildet sich in den Kammlagen der piemontesischen Alpentäler ab den Mittagsstunden häufig Nebel, bedingt durch die aufsteigenden feuchten Luftmassen aus der nahen, im Sommer meist schwülheissen Po-Ebene, die in Form von Quellwolken an den höhergelegenen Gipfeln und Graten stauen. Darüber hinaus ist es nicht gerade eine Freude, bei den hier häufig am Nachmittag aufziehenden Gewittern mit Starkregen in freiem Gelände herumzuspazieren. Also, wer etwas sehen will und dabei nicht nass werden möchte, bewegt morgens seinen Hintern aus dem Bett... 😉
- Juni bis Oktober, beste Wetterbedingungen im Frühsommer und im Herbst
- T2
- 7 Std.
- Höhenunterschied: 1130 m
- Ausgangs- und Endpunkt: Migliere (1054 m, Frazione di Groscavallo)
Migliere - Alpe Trione - Gias di Mezzo - Laghi di Trione (08.10.2019)
Migliere - Alpe Trione - Gias di Mezzo - Laghi di Trione (30.08.2020)
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