![DDD_065717 lago della fertá [2557m] – LILI 20201024 piemont wandern](https://www.piemontwandern.de/wp-content/uploads/sites/124/2021/04/DDD_065717-lago-della-fertá-2557m-LILI-20201024-piemont-wandern-scaled.jpg)
Alpe del Laietto - Lago della Fertà - Gran Lago d'Unghiasse
Lange und kernige Runde zu zwei malerischen Bergseen inmitten einer spektakulären Hochgebirgslandschaft.
Die Wanderung beginnt gemütlich, von Alboni (1390 m) geht man auf gutem Weg über Campo della Losa und Benes in einer halben Stunde nach Mea (1526 m). Mea ist eine ehemalige kleine Alpsiedlung auf einem aussichtsreichen Rücken am Fuss des Bec di Mea (1546 m), ein markanter, weithin sichtbarer und bei Sportkletterern beliebter Felsgipfel. Von hier überblickt man nahezu das gesamte Val Grande di Lanzo, von den Ausläufern des Monte Bellavarda im Osten bis zur beeindruckenden Gipfelkulisse des Alpenhauptkamms im Westen. Einige der uralten Alpgebäude wurden unterdessen hübsch renoviert, andere wiederum liegen in Trümmern. Vom Mea wandert man auf einem unbefestigten Fahrweg bis zu den Hütten von Vaccheria (1630 m). Hier beginnt ein schöner Alpweg, der sich durch ein enges Seitental zwischen knorrigen Kiefern und Lärchen entlang einer Felswand hinaufwindet. Bei den Ruinen der Alpe Balma (1742 m) erreicht man offenes Gelände, kurz darauf ändert sich die Landschaft schlagartig, vor einem die riesige Hochfläche des Pian delle Riane (1790 m) mit dem friedlich dahinplätschernden Rio Unghiasse. Auf den Weiden in der Umgebung des Bergbaches grasen im Frühsommer und im September meist einige Kühe und Pferde, im Juli und August werden diese jedoch in die höhergelegenen Alpgebiete des Vallone di Unghiasse getrieben. Es lohnt sich, hier wenig zu verweilen, um die wunderschöne Gegend angemessen wahrzunehmen, die friedliche Stimmung und die endlose Weite an diesem malerischen Ort ist einfach beeindruckend.
Die Marschrichtung lautet weiterhin bergwärts, zunächst überquert man am südlichen Ende der Hochebene den Rio Unghiasse. Eine Brücke gibt es hier nicht, bei hohem Wasserstand bzw. nach tagelangen Regenfällen müssen hier evtl. die Schuhe ausgezogen werden, was aber eher selten vorkommt. Jenseits des Baches windet sich der Alpweg zwischen verstreuten Lärchen hinauf ins obere Vallone di Unghiasse, mit schönen Tiefblicken auf die Hochfläche des Pian delle Riane. Bei den Ruinen von Miandetto wird der Weg flacher, wenig später passiert man die Hütten der Gias Vecchio (2142 m), etwas oberhalb befindet sich kleine Hochweide mit einem riesigen Steinmann. Im weiteren Verlauf überquert der Weg einige kleinere Seitenbäche und wiederum den Rio Unghiasse, kurz darauf kommt man zur wunderschön gelegenen Alpe del Laietto (2298 m, 1,5 bis 2 Std. ab dem Pian delle Riane), die von Juli bis Mitte September von einer Familie aus Mathi bewirtschaftet wird. In den Sommermonaten weiden in der Umgebung der Alp bis zu 100 Kühe und einige Pferde, die Hütehunde begrüssen einen schon von weitem mit ihrem Gebell. Wahrlich ein Ort zum Wohlfühlen und zum Innehalten, vor den Hütten liegen die Schweine in der Sonne, wenige Schritte entfernt der idyllische Lago del Laietto, das Panorama ist atemberaubend. Oberhalb der Alp stösst man auf eine Weggabelung, wo man sich links hält. Auf nun spärlichen Pfadspuren geht es weiterhin bergauf, vorbei an den aufgegebenen Hütten der Alpe Giornate di Punta (2395 m), wenig später überquert man den Rio Fertà. Auf der orografisch linken Seite des Baches wandert man nun mehr oder weniger weglos über Wiesen und Weiden ein karges Hochtal hinauf, die beeindruckend schöne Gegend ist übersät von Steinen und herumliegenden Felsbrocken. Kurz hinter den Ruinen der Alpe Becco degli Uccelli (ca. 2520 m) erreicht man eine weitere Hochfläche und wenige Minuten später den Lago della Fertà (2557 m), ein herrlich gelegener Bergsee am Fuss des Monte Bellagarda (2900 m). Nach dem langen Aufstieg kann man hier erst mal die Seele baumeln lassen und die Füsse in den Himmel strecken, die ganz Hartgesottenen nehmen ein erfrischendes Bad in dem eiskalten See.
Vom Lago della Fertà steigt man Richtung Osten in wenigen Minuten zwischen einzelnen Felsbrocken auf einen wenig markanten Rücken, auf der anderen Seite geht es auf teils steinigem Weg hinab zum Gran Lago d‘Unghiasse. Bei dem hier im Hochsommer oft vorkommenden Nebel muss man aufpassen, dass man die bisweilen wenig ausgeprägte Pfadspur nicht verliert. Der Gran Lago d‘Unghiasse (2494 m) ist der grössere der beiden Laghi di Unghiasse (der kleinere befindet sich ca. einen Kilometer weiter östlich), eingebettet in einem steinigen Kessel inmitten einer beeindruckenden Hochgebirgslandschaft. Das 500 m lange, 180 m breite und bis zu 40 m tiefe Gewässer ist der grösste natürliche See der drei Lanzo-Täler, er befindet sich am Fuss des Monte Unghiasse (2939 m), unweit der Wasserscheide zwischen dem Val Grande di Lanzo und dem nördlich gelegenen Valle Orco. Vom Gran Lago d‘Unghiasse geht es auf nun gutem und bequem begehbaren Alpweg bergab, man passiert erneut die Alpe del Laietto (2298 m) und steigt von dort auf dem Aufstiegsweg in etwa zwei Stunden zu den Hütten von Vaccheria (1630 m) ab. Von dort wandert man einer weiteren halben Stunde über Pianè di mezzo (1593 m) und Pianè di sotto (1520 m) zurück nach Alboni, wo man bei einem Bier oder einem Glas Wein die Wanderung angemessen ausklingen lassen kann. Alboni (1390 m) ist eine aus mehreren Häusergruppen bestehende Siedlung auf einer aussichtsreichen Hochebene auf der Sonnenseite des Val Grande di Lanzo – und meine Wahlheimat seit dem 2. Januar 2019. Weitere Informationen zu diesem liebenswerten Ort findet ihr > hier.
Bei dieser Tour ist es ratsam, sehr früh aufzubrechen, am besten bereits bei Sonnenaufgang. Vor allem im Juli und August bildet sich in den Kammlagen der piemontesischen Alpentäler ab den Mittagsstunden häufig Nebel, bedingt durch die aufsteigenden feuchten Luftmassen aus der nahen, im Hochsommer schwül-heissen Tiefebene, die in Form von Quellwolken an den höherexponierten Gipfeln und Graten stauen. An windigen Tagen, besonders bei Föhnwetterlagen geniesst man jedoch auch ausgesprochen klare Tage, der Alpenhauptkamm ist dann aber meist von Wolken oder einer Föhnmauer verhüllt, während nur wenige Kilometer jenseits davon die Sonne von einem blitz-blankgeputzten Himmel scheint. Föhnwetterlagen entstehen, wenn ein Luftdruckgegensatz zwischen einem Hochdruckgebiet bzw. einem Tiefdruckgebiet beiderseits des Alpenhauptkamms besteht. Ideale Wetterbedingungen mit oft guter Fernsicht hat man für gewöhnlich in den Monaten Mai, Juni, September und Oktober.
Die Tour kann man beliebig abkürzen, alternativ kann man auch vom Lago della Fertà direkt auf gleichem Weg absteigen, oder man wandert nur bis zur Alpe del Laietto mit ihrem kleinen See.
- Juni bis Oktober – nur bei sicherem Wetter
- T2
T3 auf wenigen kurzen Abschnitten - Gehzeiten (jew. im Auf- und Abstieg):
6,0 Std. bis zur Alpe del Laietto
8,5 Std. bis zu den beiden Seen - Höhenunterschiede:
910 m bis zur Alpe del Laietto
1230 m bis zu den beiden Seen - Ausgangs- und Endpunkt:
Alboni (Frazione di Groscavallo, 1390 m), Zufahrt von Pialpetta über eine schmale und kurvenreiche Bergstrasse
Alboni - Mea - Pian delle Riane - Alpe del Laietto - Lago della Fertà - Gran Lago d‘Unghiasse (20.10.2020)
Alboni - Pian delle Riane - Alpe del Laietto (03.04.2021)
Alboni - Pian delle Riane - Alpe del Laietto (30.06.2021)
Alboni - Pianè di sotto - Pian delle Riane - Alpe del Laietto - Lago della Fertà (08.08.2021)
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