Das Valsesia ist ein im deutschen Sprachraum wenig bekanntes Alpental in der Provinz Vercelli in der italienischen Region Piemont. Der namensgebende Fiume Sesia entspringt in der Monte Rosa-Gruppe, das zweithöchste Bergmassiv der Alpen, welches das Tal im Norden begrenzt und über das gleichzeitig die Grenze Italien/Schweiz verläuft. Im Süden läuft das etwa 65 km lange Tal bei der Kleinstadt Romagnano Sesia in die piemontesische Tiefebene aus.

Die Wanderungen sind landschaftlich abwechslungsreich, unterwegs gibt es reichlich viel zu sehen und zu entdecken: Alte Wege, beschauliche Bergdörfer, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint, lauschige Wälder, malerische Bergseen oder weitläufige Alpgebiete, von denen auch heute noch einige in den Sommermonaten bewirtschaftet werden. Einsame Pfade führen durch abgeschiedene und teils menschenleere Täler, von zahlreichen Pässen, Gipfeln und Graten geniesst man ein fantastisches Panorama auf das nahe Monte Rosa-Massiv mit seinen bis zu 4634 m hohen Gipfeln.

Recht häufig wandert man auf alten Saum-, Alp- und Verbindungswegen, auf denen Generationen von Bergbauern einst von Ort zu Ort, von Tal zu Tal oder vom Dorf auf die Alp gingen. Zu einigen höhergelegenen Wanderzielen führen oft nur schmale Pfade, die hier und da ein wenig überwachsen und nicht immer klar erkennbar sein können, vor allem in abgelegenen und wenig frequentierten Gegenden. Die Wege sind jedoch in der Regel ausreichend markiert und problemlos aufzufinden. Gelegentlich kann es vorkommen, dass einzelne Wegabschnitte auf meist unbefestigten und kaum befahrenen Alpstrassen und Güterwegen verlaufen.

Wanderkarten:
Geo4Map, 1:25000, Valsesia,
Blätter 101, 103 und 104 (ehemals 1, 3 und 4)

Zur besseren Übersicht sind die unten aufgelisteten Tourenvorschläge jeweils nach Talabschnitten bzw. nach Seitentälern sortiert. Zur Auswahl stehen zahlreiche Tagestouren mit unterschiedlichen Anforderungen, von Genusswanderungen bis zu anspruchsvolleren Bergtouren, hier sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein, je nach Lust und Laune oder persönlicher Fitness. Alles ist möglich. Die Wege sind für einen Normalwanderer mit einem Mindestmaß an Bergerfahrung unschwierig zu begehen und stellen keine alpinistischen Anforderungen, wie Kletterstellen, Gletscherpassagen oder extrem ausgesetzte und ungesicherte Wegabschnitte. Viele Touren sind auch für Familien mit Kindern geeignet.

Schwierigkeitsgrad der Touren:
T2 oder T3 (Erläuterungen zu den Schwierigkeitsgraden > siehe hier)

Abkürzungen:
HM = Höhenmeter; Rist. = Einkehrmöglichkeit; RW = Rundwanderung; AP/EP = Ausgangs-/Endpunkt

 

Die meisten der unten aufgelisteten Mehrtageswanderungen führen von einem Seitental in das nächste, recht häufig im Rahmen einer Rundtour. Wo dies nicht der Fall ist, besteht die Möglichkeit, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Ausgangspunkt zurückzukehren. Einige der Touren oder einzelne Etappen verlaufen auf Teilstrecken des Weitwanderwegs GTA (Grande Traversata delle Alpi), der das Valsesia und seine Seitentäler in sechs Tagesetappen durchquert.

Die meisten Touren verlaufen in der Regel auf alten Saum-, Alp- und Verbindungswegen, sie sind für einen „Normalwanderer“ unschwierig zu begehen und ohne alpinistische Schwierigkeiten. In den abgeschiedenen und wenig frequentierten Seitentälern Val Gronda und Valle Artogna können einzelne Wegabschnitte anspruchsvoller sein als anderswo, vor allem in höheren Lagen jenseits der letzten Alp und im Bereich der Pässe. Über diese führen oft nur schmale und gelegentlich überwachsene Pfade. Auf einigen wenigen Etappen müssen zwischendurch kleinere Blockfelder überquert werden, hier sollte man mit einem Mindestmaß an Trittsicherheit unterwegs sein.

Übernachtet wird in meist sehr stilvollen und familiär geführten Unterkünften in den Talorten oder in bewirtschafteten Hütten. Bei einigen Mehrtagestouren stehen lediglich einfache, aber oft wunderschön gelegene Selbstversorger-Biwakhütten zur Verfügung, diese sind i.d.R. kostenlos. In diesem Fall kümmere ich mich natürlich um das Abendessen meiner Gäste. Matratzen und Decken sind so gut wie immer vorhanden, recht häufig auch ein Gasherd und ein Holzofen. Lediglich bei zwei Touren ist die Mitnahme eines Schlafsacks bzw. einer Isomatte erforderlich. Wo dies der Fall ist, wird in der Kurzbeschreibung darauf hingewiesen.

Einige der Touren sind wenig begangen, unterwegs trifft man nur selten andere Wanderer. Viele der Biwakhütten hat man ganz für sich alleine, lediglich am Wochenende oder in den italienischen Sommerferien im August kommt mal vereinzelt jemand vorbei. Wohltuende Stille und Natur pur gibt es hingegen im Überfluss.

Schwierigkeitsgrad der Touren: T2 oder T3 (Erläuterungen zu den Schwierigkeitsgraden > siehe hier)