![DSC04916_colle pian fum [1999m] – MATTHIAS](https://www.piemontwandern.de/wp-content/uploads/sites/124/2020/06/DSC04916_colle-pian-fum-1999m-MATTHIAS-scaled.jpg)
Hab keine Angst, das zu leben, an das du glaubst.
Tom Petty
Über mich
Geboren 1969 in Gießen, aufgewachsen in der benachbarten Gemeinde Heuchelheim. Einem historischen Zitat zufolge sollte ein Mann in seinem Leben einen Baum pflanzen und ein Haus bauen. Diesen Traum erfülle ich mir in den Jahren 2001/2002. Ich baue jedoch kein neues Haus, etwas Altes soll es sein, ein Hof mit Scheune und Garten, mit vielen Ecken und Winkeln, dem Charme von bröckelndem Putz und historischen Backsteinmauern kann ich nicht widerstehen. Ein wenig Urlaubsambiente rund um die eigenen vier Wände. Dank des unermüdlichen Einsatzes meines handwerklich begabten Vaters kann ich diese Idee in die Tat umsetzen. Seit 2002 lebe ich in Niederweidbach in der Gemeinde Bischoffen im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis.
Mein beruflicher Mittelpunkt war eine Druckerei. Im Jahre 1986 beginne ich eine Ausbildung zum Schriftsetzer, ein Beruf, den es heute schon lange nicht mehr gibt. Später arbeite ich als Druckformhersteller und in der Reprotechnik, Bücher, Zeitschriften und Telefonbücher sind mein täglicher Broterwerb. Die Branche unterliegt bis heute einem ständigen Wandel, die Digitalisierung der Produktion beginnt hier viel früher als anderswo – und so lande ich nach einer Zwischenstation als Technischer Redakteur im Jahr 2002 in der Druckvorstufe der Tageszeitungsproduktion. Genau das Richtige für mich, ständig neue und vielfältige Aufgaben. Es gibt in meinen Augen nichts langweiligeres, als jeden Tag die gleichen Handgriffe erledigen zu müssen, beruflich wie privat. In diesem Zusammenhang gestalte ich auch selbst einige Seiten, redaktionell und fotografisch, eine kleine Auswahl aus dieser Zeit findet Ihr im Menü Publikationen. Es ist eine unvergessliche und prägende Zeit, in der ich unendlich viel lerne, praktisch wie zwischenmenschlich, inmitten von ganz vielen tollen Kolleginnen und Kollegen, mit denen ich leidenschaftlich gerne zusammenarbeite. Aber eines Tages kommt die Zeit für einen Neubeginn. Am 28. Dezember 2018 habe ich nach fast 33 Jahren meinen letzten Arbeitstag im Betrieb, eine Tür schliesst sich, eine neue öffnet sich...
Wer fotografiert, hat mehr vom Leben... Ab und an brauche ich kreative Aufgaben – und dieses Motto habe ich mir zu eigen gemacht. Fotografieren ist für mich viel mehr, als einfach nur ein Bild zu machen, es ist eine Leidenschaft, schöne Momente gestalterisch festzuhalten. Bilder sind für mich das Tagebuch von all den Eindrücken, die ich alltäglich wahrnehme. Meine erste Kamera ist eine kleine Minox 35GL, die mir mein Vater überlässt. 1989 kaufe ich meine erste analoge Spiegelreflexkamera, eine Minolta X700. Erst im Jahre 2008 steige ich mit einer Nikon D300 in die Digitalfotografie ein, seit 2018 fotografiere ich mit einer Nikon D500.
Meine Leidenschaft für die Berge verdanke ich meinen Eltern. Schon in den 1970er Jahren auf der Autofahrt durch Österreich bewundere ich als kleiner Junge die hohen Gipfel links und rechts der Strasse, sieht es dort doch ganz anders und viel wilder aus als in der mittelhessischen Heimat. Über viele Jahre hinweg verbringen wir unseren Sommerurlaub auf einem heimeligen kleinen Bauernhof in den Kärntner Bergen. Während meine Eltern eher einen Badeurlaub bevorzugen, werde ich im Laufe der Jahre immer neugieriger, was wohl hinter der nächsten Wegbiegung oder jenseits des nächsten Hügels zu entdecken sein wird. Ein Wanderwegweiser vor der Unterkunft verspricht viele interessante, aber bisher unbekannte Orte, Almen oder Aussichtspunkte. Als ich 12 oder 13 Jahre alt bin, lassen meine Eltern mich ziehen, ganz alleine stiefele ich durch einsame Wälder, unterwegs zu neuen Zielen, die es alle zu erkunden gilt. Eine frühe und prägende Erfahrung, die aber bis zum heutigen Tag nichts von Ihrem Reiz verloren hat. So fing alles an...
Als Jugendlicher nehme ich später an diversen Jugendfreizeiten an der Nord- und Ostsee und im italienischen Riccione teil. Fazit: Erholungsurlaub am Meer war und ist einfach nicht meine Welt, was so mancher als Erholung empfindet, ist für mich pure Langeweile. Eine Wanderfreizeit im Bayerischen Wald mit 10 langen Tagesetappen mit dem Dorfpfarrer finde ich schon viel spannender, ich bin zu diesem Zeitpunkt gerade mal 15 Jahre alt.
Irgendwann werde auch ich mal erwachsen, mit 19 Jahren habe ich mein erstes Auto. Eine der ersten Reisen auf eigene Faust führt mich in die Cevennen, ein kleines Gebirge im französischen Massif Central. Eine Region, die mich in den folgenden 15 Jahren nicht mehr loslässt, nahezu jeden Winkel erkunde ich zu Fuss oder mit vollgepacktem Fahrrad. 1996 fahre ich mit einem 17 Jahre alten VW-Bus für sechs Wochen nach Norwegen. In den Alpen bin ich schwerpunktmässig im Tessin und im Wallis (CH) unterwegs, zwei Mal laufe ich die Tour Mont Blanc (CH/F/I), im Jahre 1998 den italienischen Teil der Tour Monte Rosa (CH/I). Schon früh faszinieren mich eher die Westalpen, viel mehr als die touristisch bestens erschlossenen Nord- und Ostalpen und der damit verbundene Rummel, ganz zu schweigen von den manchenorts allgegenwärtigen Umwelt- und Bausünden bei der Erschliessung der unzähligen Skigebiete. Insgesamt fünf Mal zieht es mich auf die Insel Korsika, wo ich 1991 meine ersten Erfahrungen mit Mehrtages-Hütten-Wanderungen mache. 1999 und 2000 unternehme ich einige Fahrradreisen durch Schottland, Irland und Südfrankreich. Später verwerfe ich diese neue Idee des Reisens schnell wieder, ich fühle mich einfach wohler, wenn ich nur langsam vorankomme, wenn man zu schnell unterwegs ist, übersieht man gar oft das Wesentliche. Im Winter 2001 packe ich einen grossen und bis dato schwersten Rucksack, den ich in meinem Leben getragen habe, für einen aussergewöhnliche Trip nach Patagonien in Südamerika. Sechs Wochen bin ich in den Nationalparks Nahuel Huapi, Puyehue, Los Glaciares und Torres del Paine unterwegs, eine unvergessliche Reise durch eine völlig andere Welt.
Erst im Jahre 2003 entdecke ich die Alpen des Piemont, auf einer einwöchigen Wanderung auf den Percorsi Occitani, einem Weitwanderweg im Valle Maira in der italienischen Provinz Cuneo. Zwei Jahre später gehe ich die ersten Etappen auf der GTA (Grande Traversata delle Alpi), einem Fernwanderweg, der von der Schweizer Grenze in 65 Tagesetappen bis nach Ventimiglia am Mittelmeer führt. Jahr für Jahr wandere ich auf einigen Etappen auf der GTA, immer weiter Richtung Süden, dabei lerne ich eine bis dahin völlig neue und andersartige Alpenregion kennen, die mich bis zum heutigen Tag nicht mehr loslässt. Die allgegenwärtige Stille und Abgeschiedenheit, Bergdörfer, in denen Zeit stehengeblieben zu sein scheint, Alpentäler ohne Ski-Zirkus und Massentourismus, genau hier fühle ich mich wohl. Nachdem ich im Laufe der Jahre nahezu alle GTA-Etappen abgegangen bin, kehre ich daraufhin in zahlreiche piemontesische Alpentäler, die der Weitwanderweg durchquert, zurück, um diese näher zu erkunden. In diesem Zusammenhang habe ich mich besonders intensiv mit dem Valsesia, den Valli di Lanzo und dem Valle Maira beschäftigt. Nicht zu vergessen die vielen Wanderungen in den Jahren 2009-2014 in den Ossola-Tälern und im Parco Nazionale Val Grande, dem heute grössten Wildnisgebiet der Alpen. Auf meinen Wanderungen treffe ich unzählige tolle Menschen, es sind Begegnungen, die man so schnell nicht vergisst. Es ist der Alphirte beim Kühe-Melken, der authentische Bergbewohner, die einfachen Leute in den Bergdörfern, Hüttenwirte, Betreiber von Unterkünften oder Restaurants oder einfach nur Gleichgesinnte, die einen ein Stück des gemeinsamen Weges begleiten. Aus so mancher Begegnung entstehen Freundschaften, sie sind beständig, trotz räumlicher und zeitlicher Distanz, aber wenn man eines Tages zurückkehrt, fühlt man sich sofort wie zu Hause, dies sind prägende Erlebnisse, für die ich unendlich dankbar bin.
2. Januar 2019. Ich wage einen grossen Schritt und ziehe in eine Zweitwohnung im Val Grande di Lanzo, das nördlichste der drei Lanzo-Täler in der Provinz Turin. Ich miete eine kleine Hütte in einer abgeschiedenen winzigen Siedlung auf 1390 m Höhe, unweit des Alpenhauptkammes mit seinen bis zu 3676 m hohen Bergen, der Italien und Frankreich trennt. Zeitweise bin ich dort der einzige dauerhafte Bewohner. Schon mein halbes Leben spinne ich den Gedanken, einmal länger in den Bergen verweilen zu dürfen, als nur für die Dauer einer Urlaubsreise, nun wird dieser Traum zur Realität. Aber nicht nur das, auch der Wunsch, in der Nähe meiner Lebensgefährtin Lili zu wohnen, hat mich zu diesem Schritt motiviert. Auf mich wartet ein völlig neues und anderes Leben, packen wir es an, Schritt für Schritt. Nach und nach erkunde ich die Valli di Lanzo und die benachbarten Täler Valle dell‘Orco, Valle Sacra, Valchiusella und Val di Susa. Womöglich reicht ein ganzes Leben nicht aus, um all die Schönheiten zu entdecken, die diese Täler zu bieten haben. Etwa alle drei Monate kehre ich für ein paar Tage oder Wochen nach Deutschland zurück. Dort sind nach wie vor meine Wurzeln, mein Haus, meine Eltern und Verwandten, viele Freunde und gute Kontakte, die ich mir natürlich bewahren möchte.
1. April 2020: Der nächste grosse Schritt. Ich entschliesse mich dazu, in Italien zu bleiben und mein leidenschaftliches Hobby zum Beruf zu machen... Frei nach dem Motto: Teile das, was dir gefällt, mit interessierten Gleichgesinnten. Es ist der endgültige Aufbruch in eine neue Zeit... Andrà tutto bene!
![lac rond [2447m] – piemont wandern](https://www.piemontwandern.de/wp-content/uploads/sites/124/2020/06/lac-rond-2447m-piemont-wandern.jpg)


![alpe selle di baranca [1824m] – villa aprilia – piemont wandern](https://www.piemontwandern.de/wp-content/uploads/sites/124/2020/06/alpe-selle-di-baranca-1824m-villa-aprilia-piemont-wandern.jpg)
![cima di bossola [1510 m] – piemont wandern](https://www.piemontwandern.de/wp-content/uploads/sites/124/2020/06/cima-di-bossola-1510-m-piemont-wandern.jpg)
![prati della fontana [1701m] – roc del gal – matthias](https://www.piemontwandern.de/wp-content/uploads/sites/124/2020/06/prati-della-fontana-1701m-roc-del-gal-matthias.jpg)
![piano di campo alto [1498m] – piemont wandern](https://www.piemontwandern.de/wp-content/uploads/sites/124/2020/06/piano-di-campo-alto-1498m-piemont-wandern.jpg)
![bivacco revelli [2610m] – piemont wandern.jpeg](https://www.piemontwandern.de/wp-content/uploads/sites/124/2020/06/bivacco-revelli-2610m-piemont-wandern.jpeg.jpg)
![rassa [919m] – piemont wandern](https://www.piemontwandern.de/wp-content/uploads/sites/124/2020/06/rassa-919m-piemont-wandern.jpg)




![DSC05221_colle crosiasse [1809m] – MATTHIAS](https://www.piemontwandern.de/wp-content/uploads/sites/124/2020/06/DSC05221_colle-crosiasse-1809m-MATTHIAS.jpg)

![DSC01131_piani di cappia [1339m] – LILI – matthias – sw](https://www.piemontwandern.de/wp-content/uploads/sites/124/2020/06/DSC01131_piani-di-cappia-1339m-LILI-matthias-sw.jpg)
![DSC04909_colle pian fum [1999m]- MATTHIAS](https://www.piemontwandern.de/wp-content/uploads/sites/124/2020/06/DSC04909_colle-pian-fum-1999m-MATTHIAS-scaled.jpg)






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Matthias Mandler
Ein ganz grosses Dankeschön an Tobias Dörr, Björn Andresen und Christian Platt von der Firma wapmedia in Giessen für die technische Umsetzung meiner Ideen auf dieser Homepage. Denn nur mit kreativem und kameradschaftlichem Geist erreicht man ein gemeinsames Ziel.
Darüber hinaus bedanke ich mich bei dem Wander- und Naturführer Tim Shaw aus Domodossola (www.piemont-trekking.de) für die vielen hilfreichen Tipps und Anregungen.
Auch mein Freund Eberhard Kraft hat mit seinen immerzu wertvollen Anmerkungen und Verbesserungsvorschlägen zum Gelingen dieser Seite beigetragen.
Abschliessend danke ich meiner Lebensgefährtin Lili. Ohne dich wäre all das gar nicht möglich gewesen. Danke für deine Geduld mit mir, danke für vier lange Wochen des Wartens, danke für all deine Hilfe, danke fürs Mitdenken, danke für jedes deiner motivierenden Worte. Un abbraccio!