
Lago di Malciaussia - Colle della Croce di Ferro - Capanna Aurelio Ravetto - Passo di Costa Fenera - Colle delle Coupe
Abwechslungsreiche Zweitageswanderung mit relativ kurzen Etappen im oberen Valle di Viù, dem südlichsten der drei Lanzo-Täler.
Die Tour beginnt am Rifugio Vulpot, eine im Sommer bewirtschaftete Unterkunft am Ufer des Lago di Malciaussia, wo die Fahrstrasse endet. Der Lago di Malciaussia ist ein Stausee auf 1805 Metern Höhe im oberen Val di Viù, seine Oberfläche beträgt 0,2196 km², die maximale Tiefe liegt bei 24 Metern, der Umfang beträgt etwa 1,96 km. Der Staudamm wurde in den 1930er Jahren zur Stromerzeugung gebaut. Für den Materialtransport während der etwa dreijährigen Bauzeit wurde seinerzeit eine sogenannte Decauville-Schmalspur-Eisenbahn gebaut, die auf einer teils abenteuerlichen und exponierten Trasse durch das obere Tal führt. Die Schienen wurden nach der Fertigstellung des Staudamms grösstenteils abgebaut, auf der ehemaligen Bahntrasse kann man heute von Margone in etwa drei Stunden zum See wandern. Die heute existierende Fahrstrasse wurde erst Jahre später, vor dem Beginn des zweiten Weltkrieges, zu militärischen Zwecken gebaut.
Vom Rifugio Vulpot geht es zunächst am See entlang. Der Lago di Malciaussia ist ein beliebtes und leicht erreichbares Ausflugsziel, an Schönwetterwochenenden im Sommer herrscht hier entsprechend viel Trubel. Die einen liegen sonnenbadend auf den umliegenden Wiesen, andere haben die ganze Familie, Tische, Stühle, ein Radio und den Grill im Gepäck und zelebrieren ein grosses Picknick am Ufer des Sees, meist immer in der Nähe des Autos. Am späten Nachmittag fährt man dann wieder nach Hause, eine typisches Freizeitverhalten vieler Italiener.
Bereits nach wenigen Schritten liegt der Rummel hinter einem und man erreicht die Häuser von Pietramorta (1812 m), eine kleine Alpsiedlung mit einigen hübsch renovierten Gebäuden. Wenig später knickt der Weg nach Süden ab und man überquert die noch junge Stura di Viù, der Abzweig zum Rifugio Tazzetti bleibt unbeachtet. Im weiteren Verlauf windet sich der gut markierte und unschwierig zu begehenden Weg durch ein Hochtal über grasige Matten hinauf zum Colle della Croce di Ferro (2546 m), Wasserscheide zwischen dem Valle di Viù und dem südliche gelegenen Val di Susa. Der Aufstieg verläuft auf einem Teilstück der GTA (Grande Traversata delle Alpi), ein Weitwanderweg durch die piemontesischen Alpen mit nahezu 70 Etappen. Der Übergang mit dem namensgebenden Kreuz befindet sich auf einer weiten sanft gewellten Hochfläche, mit tollem Panorama auf die Bergkulisse der beiden Täler. Vom Pass erreicht man in wenigen Minuten die mit viel Engagement und Herzblut von Ehrenamtlichen geführte Capanna Ravetto, eine zu einer Berghütte umgebaute ehemalige Militärkaserne, wo man den Rest des Tages gemütlich auf der aussichtsreichen Sonnenterrasse verweilen kann.
Wer früh aufsteht, hat mehr vom Leben, ganz besonders bei schönem Wetter. Also, raus aus dem Bett und in wenigen Minuten hinauf zum Kreuz auf dem Colle della Croce di Ferro. In der aufgehenden Morgensonne schmeckt das Frühstück viel besser als in der dunklen Hüttenstube. Die zweite Etappe beginnt aussichtsreich, vom Colle della Croce di Ferro (2546 m) führt ein wunderschöner Höhenweg in einigem Auf und Ab Richtung Osten zum Passo di Costa Fenera (2617 m), zunächst auf der Talseite des Valle di Viù, später mit schöner Aussicht über das Val di Susa. Das Panorama vom Pass ist atemberaubend, über dem Talschluss des Valle di Viù erhebt sich majestätisch die charakteristische Pyramide des Rocciamelone (3538 m), im Süden grüsst der Monviso (3841 m), der höchste Berg der Südalpen. Ein faszinierender Ort zwischen Himmel und Erde, hier könnte man stundenlang verweilen und genüsslich in die Ferne schauen.
Vom Passo di Costa Fenera (2617 m) geht es nur noch bergab, zunächst auf einem ziemlich steinigen Pfad bis zum Colle delle Coupe (2341 m). Auf dem Pass befinden sich die Überreste einer Militärkaserne. Von dort steigt man durch ein menschenleeres und karges Hochtal weiter ab und erreicht den Lago Nero (2007 m). Pause. Rucksack absetzen, Schuhe aus und genüsslich die Füsse ins eiskalte Wasser strecken. An dem herrlich gelegenen Bergsee ist es so schön, hier kann man nicht einfach so vorbeilaufen. Auf den umliegenden Weiden grasen in den Sommermonaten einige Kühe, eine friedvolle Idylle, das Gebimmel der Glocken sorgt für die passende Begleitmusik. Von hier kehrt man in weiteren 45 Minuten zum Lago di Malciaussia zurück, im nahen Rifugio Vulpot kann man bei einem Bier oder einem Glas Rotwein die Wanderung angemessen ausklingen lassen.
- 2 Tage
- max. 10 Personen
- Mitte Juli bis zum zweiten Septemberwochenende
- T2, auf wenigen kurzen Abschnitten T3
- Übernachtung:
Capanna Aurelio Ravetto (2513 m), wenige Gehminuten unterhalb des Colle della Croce di Ferro - Höhenunterschiede und Gehzeiten:
Etappe 1: 750 m im Aufstieg, 35 m im Abstieg, 3,5 Std.
Etappe 2: ca. 250 m im Aufstieg, ca. 1000 m im Abstieg, 5,5 Std. - Ausgangs- und Endpunkt:
Parkplatz am Lago di Malciaussia (1805 m)
Lago di Malciaussia - Colle della Croce di Ferro - Passo di Costa Fenera - Colle delle Coupe - Lago Nero - Lago di Malciaussia (16./17.07.2019)
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