![DDD_095663 gias del sole [2204m] 20211025 piemont wandern](https://www.piemontwandern.de/wp-content/uploads/sites/124/2022/02/DDD_095663-gias-del-sole-2204m-20211025-piemont-wandern-scaled.jpg)
Pian delle Riane - Gias del Sole (Vallone di Unghiasse)
Wunderschöne Tour auf teils unmarkierten alten Alpwegen im Vallone di Unghiasse, ein ursprüngliches Seitental des Val Grande di Lanzo.
Die Wanderung beginnt in Alboni (1390 m), ein Ortsteil der Gemeinde Groscavallo. Alboni besteht aus mehreren verstreuten Häusergruppen auf einer aussichtsreichen Hochebene auf der Sonnenseite des Val Grande di Lanzo. Eine einzelne Häusergruppe nennt man hier „Borgata“, eine in Norditalien lokal übliche Bezeichnung für einen kleinen Ortsteil oder Weiler. Auf der Hochfläche befinden sich die Weiler Grand‘Albone, Albone di mezzo mit der Cappella di San Grato und Campo della Losa di sotto, ein wenig abseits im Wald die Häuser von Crest und Castello und wenige Gehminuten oberhalb die Gebäudegruppen von Campo della Losa di mezzo und Campo della Losa di sopra. Zusammengefasst sind es „gli Alboni“, frei ins Deutsche übersetzt „die Alboni“ (Alboni ist im Italienischen der Plural von Albone). Alboni war bis zum Zusammenbruch der Berglandwirtschaft in den 1950er/1960er Jahren von zahlreichen Familien ganzjährig bewohnt. Wie in vielen anderen piemontesischen Alpentälern verliessen viele der Bergbewohner im Verlauf der Zeit ihre Heimatdörfer und suchten ihr Auskommen in den aufstrebenden Industriebetrieben in den Städten der nahen Tiefebene, auch Alboni blieb von dieser Entwicklung nicht verschont. Schliesslich war der Ort eines Tages nahezu unbewohnt, viele der Häuser wurden ihrem Schicksal überlassen und verfielen im Laufe der Jahre. In den 1990er Jahren begann eine Trendwende, inzwischen wurden die meisten der jahrhundertealten Bauernhäuser mit teils grossem Aufwand restauriert und werden als Wochenend- oder Feriendomizil genutzt, in der Regel von Nachfahren der einstigen Bewohner, die heute in der nahen Tiefebene leben und arbeiten.
Vom Dorfbrunnen am Ende der Fahrstrasse erreicht man in Kürze Campo della Losa di mezzo und Campo della Losa di sopra, die beiden obersten Gebäudegruppen von Alboni. Jenseits der Häuser trifft man auf eine schöne, von Steinmäuerchen eingebettete Mulattiera (dt.: Saumweg), auf der man durch lauschigen Buchenwald wandert, der Weg ist nicht markiert. Nach einer Viertelstunde mündet die Mulattiera in ein unbefestigten Fahrweg, auf dem man zu den Alphütten von Piane di sotto (1520 m) weitergeht. Hier lebte bis zum Jahr 2020 in den Sommermonaten der damals 86-jährige Domenico, ein wahres Urgestein der Berge, immer freundlich, aufgeschlossen und authentisch, leider verstarb er ein Jahr später. Von Piane di sotto geht es über Wiesen und Weiden hinauf nach Piane di mezzo (1593 m), dort stösst man auf eine unbefestigtes Alpsträsschen, auf dem man ohne nennenswerte Höhenunterschiede zu den im Frühsommer bewohnten Alphütten von Vaccheria (1630 m) geht. Ab hier lautet die Marschrichtung bergwärts, der Weg verschwindet wieder im Wald und schlängelt sich durch ein enges Seitentälchen entlang einer senkrechten Felswand. Man kommt an einem grossen Bildstock vorbei und erreicht offenes Gelände, am Wegesrand einige verfallene Alphütten, mit schönem Blick auf die Berge des Val Grande di Lanzo. Die Gegend wird steiniger, die Umgebung ist übersät von mächtigen Felsbrocken. Auf nach wie vor gutem Weg erreicht man nun in Kürze den Pian delle Riane, eine weitläufige Hochfläche im abgeschiedenen Vallone di Unghiasse. Ein stimmungsvoller Ort inmitten einer endlosen Weite, hier kann man stundenlang verweilen und die Füsse in den Himmel strecken. Der Rio Unghiasse plätschert friedlich vor sich hin, auf den Weiden in der Umgebung des Bergbaches grasen im Frühsommer und im September meist einige Kühe und Pferde, im Juli und August werden diese jedoch in die höhergelegenen Alpgebiete des Vallone di Unghiasse getrieben. Im weiteren Verlauf überquert man die Hochfläche und geht über die Weiden zu den verfallenen Hütten von Riane di sotto (1790 m) und von dort weiter zu dem grossen Alpgebäude von Riane di sopra (1835 m). Am westlichen Rand der Hochebene zweigt unverhofft ein unmarkierter Weg ab, der sich steil zwischen vereinzelten Lärchen den Hang hinaufwindet. Weiter oben wird das Gelände flacher, die spärliche Pfadspur verliert sich hier und da im Gras, vereinzelte Steinmännchen helfen bei der Orientierung. Bei dem hier im Sommer häufig vorkommenden Nebel sollte man jedoch aufpassen, dass man den Weg nicht verliert. Schliesslich erreicht man die verstreuten Hütten der Gias del Sole (2204 m), ein malerisches Fleckchen inmitten der Stille. Das einzige was man hört, ist das Geplätscher des Baches, zahlreiche Hinterlassenschaften und der gute Zustand der Alpgebäude lassen jedoch darauf schliessen, dass hier in den Sommermonaten noch einige Kühe grasen und später weiter auf höhergelegene Weiden getrieben werden.
Der Abstieg verläuft auf dem Aufstiegsweg.
- Mai bis Oktober
- T2/T3
- 5 Std.
- Höhenunterschied: 815 m
- Ausgangs- und Endpunkt: Alboni (Frazione di Groscavallo, 1390 m), Zufahrt von Pialpetta über eine schmale und kurvenreiche Bergstrasse
Alboni - Pianè di sotto - Vaccheria - Pian delle Riane - Gias del Sole (25.10.2021)
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